Heute morgen ist eine der ersten Nachrichten, die mir ins Auges springt, der Bodenangriff Israels in Gaza. Jeden Tag sterben dort hunderte von Menschen. Diese Nachricht macht mir Angst und wirft für mich als Mediatorin viele Fragen auf:

Macht dieser Krieg das Leiden und Sterben der der Opfer des Terroroangriffs vom 3. Oktober geringer?

Wie geht es den Familien auf beiden Seiten?

Wie würde ich mich fühlen, wenn meine eigenen Kinder in deiner solchen Sitaution aufwachsen würden?

Welche Bedeutung haben 80 Jahre Frieden in Deutschland?

Das sind nur einige der Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Und wenn ich weiter durch die Nachrichten gehe, springen mich sofort weitere Kriege und Konflikte an, in der Ukraine, in Kaschmir, in Afghansitan...

Was tun? Soll ich das verdrängen? Mich hineinentspannen? Es fällt mir schwer.

Ich entscheide mich heute dazu, nicht zu schweigen. Ich werde auf meine Sprache achten:

Ich werde benennen, wenn ich etwas unfair, diskriminierend oder rassisitisch finde.

Ich werde akzeptieren, dass in mir selbst genauso vile Gewalt- und Aggressionspotential steckt wie im Rest der Menschheit. Mir das bewußt zu machen, hilft mir, neue Lösungen zu finden.

Ich werde offen sein für andere Meinungen und EInstellungen.

Ich werde zuhören, auch wenn es wehtut.

Ich werde andere nicht ablehnen oder beleidigen, weil sie anders sind als ich.

Das ist nicht immer leicht, Es ist mein kleiner bescheidener Beitrag zum Frieden.

Mit dieser Einstellung im Herzen werde ich in der nächsten Zeit mit offenen Augen durch die Welt gehen und nach Friedenszeichen Ausschau halten. Ein Plakat habe ich vor einigen Tagen entdeckt: "Wenn du eine Lüge wiederholst ohne sie zu entlarven, verbreitest du sie." Diesen Satz werde ich mir in den nächsten Tagen auf der Zunge zergehen lassen, bevor ich etwas sage.

Heute beim Einkaufen hat mich die Verkäuferin angelächelt. Ich habe zurückgelächelt.

MitMenschlichkeit

Nie wieder ist jetzt!